Toskanischer Apfelkuchen - Torta di Mele
Von Claudia am Nov 4, 2010 | In Kuchen & Kekse, Herbst
Ich habe momentan sehr viele Äpfel. Am Wochenende habe ich meine Apfelernte auf dem Apfelpatenhof im Alten Land abgeholt. Und mal ehrlich: Was gibt es Schöneres aus Äpfeln als Apfelkuchen?
Ein wenig wehmütig war ich, denn ich konnte meinen Patenbaum nicht selbst abernten, da kamen mir meine Großbritannien-Aufenthalte dazwischen. So durfte ich dann aber aus verschiedenen Sorten 20 kg Äpfel - eine große Obstkiste voll - auswählen.
Beim Rezept habe ich mich von Roberts Apfelkuchen inspirieren lassen, einem Rezept aus dem Kochbuch Toskana: Küche, Land und Leute von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer. Das Buch erschien vor rund 23 Jahren, 1987. Das sieht man deutlich an der Fotografie, doch den Rezepte tut das keinen Abbruch. Das Rezept für diesen einfachen Apfelkuchen stammt aus der Trattoria Montagliari in der Toskana. Das Foto auf der Seite des Restaurants sieht immer noch so aus wie vor 23 Jahren in dem Buch, allerdings haben die zünftigen Holztische mittlerweile weiße Tischdecken spendiert bekommen.
Das Rezept ist wirklich sehr einfach und entspricht eher einem großen Pfannkuchen, der mich an diese Mandel-Zitronen-Tarte erinnert. Das Original im Buch sieht noch etwas flacher aus als meine Variante. Ein dünner Kuchen, der sich nur mit einem Tortenheber unfallfrei auf den Teller bringen lässt.
Dieser Apfelkuchen schmeckt herrlich nach Äpfeln, nichts lenkt von der Frische der neuen Äpfel ab. Aufgrund der Pfannkuchen-artigen Konsistenz sollte man den Kuchen wirklich warm essen.
Im Rezept des Buches steht als Form "Springform". Im Bild-Text steht: "Diese ziemlich flüssige Sache muß dann in einer Pieform oder einer geschlossenen Kuchenform gebacken werden. Nicht in einer Springform, die nicht dicht genug wäre." Ich denke, eine gute Springform hätte dem Teig stand gehalten. Ich habe dennoch in einer Pieform gebacken, eine Quicheform wäre ebenso gut gegangen. Einzig das Aufschneiden und Servieren des Apfelkuchens ist etwas mühsam.
Ein echter, typischer Landkuchen: einfach und gut!
Hier das Rezept für eine Form von 26 cm Durchmesser: (wer auf größere oder kleinere Formen umrechnen möchte --> hier entlang zur Backmathematik!)
5 feste, säuerliche Äpfel (bei mir Boskop, kein ganz fester Apfel)
Zitronensaft (Claudia: ca. 1 Zitrone)
2 Eier
300 g Zucker
1 Beutel Vanillezucker (im Original steht tatsächlich "Vanillinzucker", 80er eben ;))
100 g flüssige Butter
100 g Mehl
1/2 Packung Backpulver (oder Weinsteinbackpulver)
100 ml Milch (warum stand im Rezept 1/10 l??)
Butter und Mehl für die Form
Puderzucker zum Bestäuben
Die Form buttern und mit Mehl ausstreuen, dann das Mehl herausklopfen, sodass die Form wirklich nur leicht bestäubt ist.
Den Ofen auf 180° C vorheizen.
Äpfel schälen, vierteln und entkernen. Quer in hauchdünne Scheiben hobeln. Ich habe sie allerdings in feine Scheiben geschnitten, sodass sie nicht wirklich hauchdünn waren. Sofort mit Zitronensaft beträufeln, damit sich die Äpfel nicht verfärben.
Die übrigen Zutaten mit einem Schneebesen gründliche verrühren, aber nicht schlagen. Der Teig sollte recht dickflüssig sein. Die Apfelscheiben unterheben und den Teig in die vorbereitete Form geben.
Bei 180° C ca. 45 Minuten backen. Der Apfelkuchen sollte schön goldbraun sein. Sollte er schon nach kurzer Zeit zu dunkel sein, mit Alufolie abdecken.
Mit Puderzucker bestäuben und noch warm servieren. Dazu passt geschlagene Sahne, Creme fraiche oder einfach nur eine Tasse Espresso oder ein Glässchen Vin Santo.
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37 Kommentare



Liebe Grüße
allesistgut



Viele Grüße







Na, das is ja was! Da steht echt Vanillinzucker. Das es Leute gibt, die ohne Madagaskar-Vanille oder Bourbon-Vanille backen bzw. leben können.
Das kann ich -wenn ich es mir tatsächlich vorstelle- gar nicht glauben, dass es solch Pöbel geben soll.
..... Vanillin!
Unglaublich.
Dabei werden einem die Schoten doch praktisch hinterher geworfen. Oder?!





La ricetta e` eccellente.
Ein exzellentes Rezept ;-)
Cordiali Saluti
Francesca von Calabria Shop


Der Duft und der fruchtige und leichte Geschmack.... Mmhh.... es wird ihn öfter geben.

Recept, was uns wirklich schmeckt.Ich
werde immer wieder dieser Kuchen backen.
Danke. Janinka.

Jedoch habe ich nur 175 gr Zucker verwendet, was völlig ausreichend ist.
Aber warum soll man den Teig rühren und nicht schlagen?
Macht das einen Unterschied?

ich nehme die sauren Äpfel aus dem Garten, damit ist dann das Verhältnis zum Zucker ausgeglichen. ;-)
LG


Aber beim nächsten Mal würde ich auch dickere Stücke Apfel schneiden, denn meine untere Hälfte ist ziemlich apfellastig!





Zucker habe ich nur 200 g verwendet.....war fast noch etwas süß......habe als Belag noch Mandelblättchen verwendet

(Ich habe aber die Milch durch saure Sahne ersetzt und etwas Gewürze dazu getan.)

Danke für dieses geniale Rezept!!!!


Die Zuckermenge habe ich allerdings auf 150 g (halbiert) und es war noch immer richtig süss.
Mit Mandelmilch, Vanille, Zimt und Kardamom ein Traum.
Die Form streue ich bei Apfelkuchen immer reichlich mit gemahlenen Mandeln aus.




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