Ricotta-Kuchen - der etwas andere Käsekuchen
Von Claudia am Mai 15, 2011 | In Kuchen & Kekse, Fool for photos, Nachtisch
Ob ich etwas aus dem Netz nachbacke, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel, ob ich die Zutaten im Haus habe und das Nachbacken der schnellen Bedürfnisbefriedigung dient. Wie etwa im Fall des Ricotta-Kuchens.
Eine Freundin postete einen Link zu "Louisa's Cake", der in einem Wettbewerb um das beste Rezept mit frischem Ricotta gewonnen hatte. Der Kuchen sah unspektakulär aus. Aber allein die Erklärung, dass dieser Kuchen aus Italien stammt, von einer waschechten italienischen Köchin, fand ich sehr charmant. Die italienische Küche ist ja für ihre einfachen und doch grandiosen Rezepte bekannt. Bei diesem Ricotta-Kuchen wurde ich nicht enttäuscht. Ihn als Käsekuchen zu beschreiben, passt nicht ganz. Dafür ist er viel zu leicht. Andererseits erinnert er schon ein wenig daran ...
Das Geheimnis dieses Kuchens liegt wohl auch in dem geraspelten Apfel, der in den Teig kommt. Zusammen mit dem Ricotta erhält man eine tolle fluffig-saftige Konsistenz. Mit der geriebenen Schale einer Zitrone schmeckt der Kuchen nicht zu zitronig. Ich fand: Da könnte man mehr nehmen. Meine Mitbewohnerin meinte: Das ist gut so, sonst wird's ja ein Zitronenkuchen. Stimmt auch wieder. Was auch stimmt: Der Kuchen macht sich gut mit etwas Rhabarberkompott und wird so zu einem Dessert. Der Hinweis, dass der Kuchen aufgrund seiner dezenten Süße auch zum Frühstück serviert werden kann, habe ich natürlich ausprobiert. Geht prima ;) Und noch etwas ist schön an dem Kuchen: Im Kühlschrank hält er locker 3-4 Tage. Längere Haltbarkeit konnte ich leider nicht testen.
Für die anstehende Erdbeer- und überhaupt Beeren-Saison ist dieser Ricottakuchen eine absolute Empfehlung. Grandios in seiner Einfachheit. Nachbacken!
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Hier das Rezept für den italienischen Ricotta-Kuchen (Mengenangaben habe ich auf europäische Einheiten umgerechnet. Ich habe zwar Cups zum messen, habe aber alle Zutaten dann abgewogen und auf- oder abgerundet.):
125 g Butter
250 g Zucker
3 gr. Eier
185 g Mehl (Type 405)
1 Prise Salz
255 g (bzw. 250 g) Ricotta (ein Becher)
Geriebene Schale einer Bio-Zitrone
1 EL (ja, Esslöffel!) Backpulver
1 Apfel, geschält, entkernt und geraffelt
Puderzucker zum Bestäuben.
Den Ofen auf 200° C vorheizen. Eine 24 cm-Springform einfetten und mit Backpapier auslegen.
Butter und Zucker schaumig (finde ich eigentlich völlig ungeeignet, diesen Begriff. Cremig wäre treffender ...) rühren. Dann jedes Ei einzeln zugeben und weiter kräftig rühren. Das nächste Ei kommt immer erst dann hinzu, wenn das vorherige Ei gut eingerührt wurde.
Dann langsam Mehl, Salz, Ricotta und geriebene Zitronenschale, Backpulver und den geraffelten Apfel zugeben.
Den Teig in die Springform füllen und glatt streichen. Für 25-30 Minuten bei 200° C backen. Bzw. so lange, bis der Kuchen goldbraun ist und der Rand sich langsam von der Backform löst.
Den Ricotta-Kuchen ca. 10 Minuten auf einem Kuchengitter auskühlen lassen, dann aus der Form nehmen und kurz vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
Tipp: Passt gut zu frischen Beeren oder Rhabarberkompott
23 Kommentare



@elena: Sehr aufmerksam gelesen! Danke, habe die Butter ergänzt.


Nächstes Mal werde ich radikal weniger zucker verwenden und vielleicht ihn eine Orangenote geben. vielen dank fürs Rezept.



@susue: Weniger Zucker kann man auf jeden Fall nehmen - obwohl er bei uns nicht sooo süß war. Ich stehe ja eigentlich auch nicht auf zu süß.
@wabbi: Hmmm, Backzeiten und Öfen sind ja ein Thema für sich. Hast Du wirklich Ober- und Unterhitze? Das hört sich so an, als wäre da nicht genug Unterhittze gewesen. Hatte ich mal bei einem Ofen bei Freunden, bei dem mir NACH DEM BACKEN erklärt wurde, dass der Ofen nicht richtig funktioniert und die Unterhitze nicht geht.




@berit: Danke fürs Ausprobieren! Ein klein wenig ist mein Kuchen auch wieder eingefallen. Das hielt sich aber im Rahmen. Das Problem bei Backrezepten ist ja immer, dass wenn man etwas verändert, es durchaus an anderer Stelle zu "unerwünschten Nebenwirkungen" kommen kann. Vielleicht hättest Du tatsächlich die Backpulvermenge reduzieren sollen. Du hast dann ja ca. 100 g weniger Zucker gehabt, also auch etwas weniger Teigvolumen.




Ich habe gestern ebenfalls diesen wunderbaren Kuchen gebacken! Vielen Dank für das Rezept, ich hatte hier noch 250g Ricotta rumliegen und wusste nicht, was ich damit machen soll! :-)
Das Rezept kam also sehr gelegen!
250 g Zucker erschienen mir allerdings sehr viel, so reduzierte ich auf 150 g. Immernoch finde ich den Kuchen sehr süß, nächstes Mal würde ich noch mindestens 50g weglassen. War dein Kuchen denn nicht viel zu süß? Mich wundert das wirklich, vor allem, weil ich es eigentlich süß sehr mag!
Mein Kuchen war nach ca. 25 Minuten fertig, allerdings hatte ich auch nur eine 28cm Kuchenform.
Ich finde ihn wirklich sehr lecker, tolle Konsistenz und toller Geschmack! Ich habe die Zitrone weggelassen, da ich sie nicht da hatte. Un trotzdem schmeckt der Kuchen wirklich wunderbar, eine tolle Mischung zwischen Käse- und Rührkuchen.
LG

Danke für das Rezept.


Tja irgendwie ist mein Kuchen total eingefallen. hab aber alles so gemacht wie es oben steht. Ja ok ich habe meine Springform nur eingefettet und nicht noch extra backpapier drauf getan. Aber das wird doch sicherlich nicht der grund gewesen sein, hoffe ich mal. Aber ansonsten habe ich eben alles mit dem Quirl zusammen gerührt und bei 200 Grad gebacken.
Weiß man woran das gelegen haben könnte??

Zum Kuchen: Es ist sehrwichtig, die Butter-Zucker-Eimasse wirklich gut cremig hinzubekommen. Ferndiagnosen sind immer schwierig. Auf welcher Schiene hast Du gebacken? Mit Ober- und Unterhitze? Manchmal können auch nicht ganz frische Eier das Backvergnügen trüben.


Beim ersten Versuch ist er mir ein bisschen zu kompakt geraten, Könnte mir vorstellen, dass der Apfel zu feucht war. Den habe ich beim zweiten Versuch noch etwas mehr ausgedrückt und der Kuchen wurde deutlich lockerer.
So oder so - unglaublich lecker! :-)

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