Jeder, der ein schnelles Dessert sucht, liest jetzt bitte nicht weiter. Diese Panna-Cotta-Jellies brauchen etwas Zeit und Geschick.

Ich gebe ja zu, dass mich die Spielerei hier anfangs mehr reizte als das eigentliche Ergebnis. Als ich die im Mund schmelzende Mischung aber einmal probiert hatte, war ich auch geschmacklich überzeugt.

Auf die Idee kam ich, als ich mal wieder in Giogio Locatellis Made in Italy: Das Kochbuch stöberte. Das war aber nur die Inspiration, denn Locatelli lieferte lediglich Amaretto-Jelly, die bei ihm auf dem Teller neben einem pochiertem Pfirsich und einem Nougat-Minz-Eis landete. Ich erinnerte mich, dass ich ja bereits mehrfach Gelee ("Jelly") auf Panna Cotta gegeben hatte - siehe diese Panna Cotta mit Espresso-Gelee. Ich spielte in Gedanken einige Kombinationen durch: Es sollte eine Panna Cotta mit Geschmack drum herum werden, die man auch in Formen schneiden kann. Ich holte also meine Swiss-Roll-Tin hervor. Das ist eine Alu-Form mit den Maßen 31x21x2 cm. Briten verwenden sie häufig für sogenannte Tray-Bakes, flache Kuchenquadrate, die mit etwas Creme, Marmelade oder ähnlichem bestrichen werden. Mir gefallen diese Formen besonders, weil die Ecken NICHT abgerundet sind. Für meine Zwecke diesmal also optimal.

Die Form sieht zwar sehr schlank aus, doch wer einmal rechnet, kommt auf ein stolzes Volumen von 1300 ml! So musste ich also schon für die erste Schicht, das Amaretto-Gelee, gut 300 ml hergestellt werden müssen. Gleiches galt für das Espresso-Gelee on top. Ich wollte jetzt allerdings die Form nicht bis ganz Oberkante füllen, sondern etwas drunter bleiben. Für die Panna Cotta entschied ich mich für eine Panna Cotta aus 500 ml Sahne und 4 Blatt Gelatine.

Das Ganze lässt sich nur machen, wenn man die Form gut mit Klarsichtfolie auskleidet, das spätere Stürzen auf eine flache Platte - die man dann auch mit Klarsichtfolie auslegt - ist dann ein Kinderspiel.

Mein Fazit aus der Spielerei: Aufwändig, weil man immer warten muss, bis man die nächste Schicht auf die untere Schicht gießen kann. Das Schneiden ging erstaunlich einfach, das Anrichten geht nur mit den Fingern. Sehr stylisch und reduziert. Durch Amaretto und Espresso ein ausgesprochen leckerer Panna-Cotta-Genuss! Wer auf solche Spielereien keine Lust hat, kann natürlich auch die einzelnen Gelees in ein Glas schichten. Wer dabei die Gläser schief aufstellt, etwa in einem Eierkarton, der hat hinterher schön asymmetrisches Gelee im Glas.

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Hier das Rezept für Panna Cotta mit Amaretto- und Espresso-Gelee:

Für das Amaretto-Gelee:
135 ml Wasser
165 ml Amaretto
3,5 Blätter Gelatine

Gelatineblätter in kaltem Wasser ca. 10 Minuten einweichen. Amaretto mit dem Wasser erhitzen. Gelatine in der heißen Flüssigkeit auflösen. In die mit Klarsichtfolie ausgekleidete Form (auch an die Wände denken!) gießen. Kalt werden lassen. Erst dann die nächste Schicht eingießen.

Für die Panna Cotta:
500 ml Sahne
50 g Zucker
1 Vanillezucker
4 Blätter Gelatine

Gelatine einweichen, Sahne mit dem Zucker und dem Vanillezucker erhitzen. Gelatine ausdrücken und in der Sahne auflösen. Etwas abkühlen lassen und dann auf das Amaretto-Gelee geben. Fest werden lassen.

Für das Espresso-Gelee:
250 ml Espresso (frisch gemacht, dann muss man ihn nicht mehr extra erhitzen!)
1 TL Zucker
3 Blätter Gelatine

Gelatine einweichen. Espresso machen und Zucker darin auflösen, dann die Gelatine in dem Espresso "schmelzen". Etwas abkühlen lassen und erst dann auf die feste Panna Cotta geben. Fest Werden lassen.

Zum Servieren die Form auf eine flache, mit Klarsichtfolie ausgelegte Arbeitsfläche (oder ein Backblech) stürzen. Mit einem Messen in die gewünschten Formen schneiden und auf einem Teller anrichten. Dazu passen frische Früchte, etwa Pfirsiche (der evtl. auch gegrillt) oder Himbeeren.

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