Kürbissuppe
Von Claudia am Sep 28, 2010 | In Alltagsküche, Vegetarisches, Suppen, Vegan, Food for Friends, Herbst
Die Kürbissuppe von Johann Lafer musste zurück in Hamburg noch einmal ausprobiert werden. Und zwar mit den Zutaten, die vorrätig waren.
Ich hatte in meinem Bericht ja geschrieben, dass neben den im Rezept aufgeführten Zutaten noch jede Menge anderer Aromageber ihren Weg in die Kürbissuppe fanden. Und das ist wieder mal ein gutes Beispiel, wie gekocht wird: Abschmecken, überlegen, ob etwas fehlt, wenn ja, was. Was von meinem Gewürzvorrat kann die Suppe besser machen?
Im Originalrezept stand beispielsweise: "Classic Curry". Wir nahmen Lafers "Rosen-Curry". Da jede Currymischung anders ist, wird auch zwangsweise jede Kürbissuppe mit Curry ein wenig anders. Hat jemand ein überlagertes Currypulver im Schrank, wird die im Rezept angegebene Menge kaum reichen. Ist das Curry mild oder scharf? Hätte ich bei dem Rezept nur das scharfe Currypulver aus dem Asiamarkt genommen - die Suppe wäre ungenießbar scharf geworden für meine trainierten, aber immer noch europäischen Geschmacksknospen. So etwas ist auch Cornelia Poletto in der aktuellen Staffel ihrer Kochschule passiert: Dort hat jemand statt dem edelsüßen Paprika das scharfe Paprika genommen.
Zurück zur Kürbissuppe: Ich habe zu dem Curry auch noch 1 TL Kurkuma zugegeben - weniger für den Geschmack als für die Farbe. Lafer würzte die Kürbissuppe noch mit Sojasauce, Zitronenöl und Honigessig. Zitronenöl und Honigessig gibt's in meinen Vorräten nicht. Also habe ich überlegt, was noch hinein kann: Kaffirlimetten-Blätter und etwas geriebene Zitronenschale. Außerdem ein wenig PX-Sherry-Essig für etwas mehr Tiefe. Zur Dekoration gab's in Guldental ein Basilikumblatt, bei mir wie im Rezept vorgeschlagen frischen Koriander, das passte zum Curry und dem Kokos-Zitronengras-Schaum einfach besser. Für die Optik und etwas mehr raffinierte Schärfe habe ich zusätzlich ein paar Rosa Beeren zerstoßen. Sie sehen: So wird mit ein paar Änderungen ein ganz persönliches Rezept.
Für diese Kürbissuppe wird der Hokkaido-Kürbis verwendet. Der hat den Vorteil, dass man ihn nicht schälen muss. Ich habe lediglich schorfige Stellen der Schale abgeschnitten.
Das Fehlen eines Thermomix zum Pürieren der Suppe war kein Problem: Ein normaler Pürierstab tat's auch, das Passieren der Suppe ist aber unbedingt notwendig, wenn die Suppe wirklich cremig sein soll.
Wer vegan oder vegetarisch lebt, nimmt statt der Hühnerbrühe einfach Gemüsebrühe.
Eine tolle Herbstsuppe! Entscheiden Sie selbst, ob Sie sie als Hauptmahlzeit (dann mit etwas Brot) oder als Vorspeise in kleinen Tässchen servieren.
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Hier das Rezept (für 8 Portionen, oder für 4 plus Rest zum Einfrieren):
800 g Hokaido Kürbis (geputzt gewogen, wenn Sie mehr haben, erhöhen Sie einfach die Fond-Menge und würzen etwas kräftiger!)
40 g frischer Ingwer
4 Schalotten
4 EL Olivenöl
1 TL Kurkuma
4 TL Currypulver (3 TL mildes und 1 TL scharfes, wenn Sie mit Ihrem Currypulver vertraut sind, können Sie natürlich auch mehr Currypulver der Sorte "hot" nehmen)
1500 ml Hühnerfond oder Gemüsebrühe (evtl. etwas mehr falls die Suppe zu dick wird)
Saft von 1,5-2 Limetten
etwas geriebene Bio-Zitronenschale (oder Limettenschale, wenn die Limette unbehandelt ist)
Salz
2 Kaffirlimettenblätter
Einige Zweige Koriandergrün
Für den Kokosschaum
4 Stangen Zitronengras
1 Dose Kokosmilch (400 g)
Zubereitung:
Den Kürbis in ca. 3x3 cm große Stücke schneiden. Schalotten würfeln, Ingwer schälen und in Scheiben schneiden.
Sie können jetzt auch schon den Kokos-Zitronengras-Schaum vorbereiten: Dazu das Zitronengras in ca. 2 cm lange Stücke schneiden mit mit dem Messerrücken etwas zerdrücken. In die Kokosmilch geben und kurz aufkochen, dann auf der Platte ziehen lassen.
Öl in einem großen Topf erhitzen. Schalotten und Ingwer darin ca. 4 Minuten dünsten.
Kürbisstücke zugeben und ebenfalls leicht andünsten lassen. Currypulver, Kurkuma und Zitronenschale zugeben. Hühnerfond oder Gemüsebrühe zugeben und solange köcheln lassen bis der Kürbis weich ist. Um das zu testen, nehmen sie den Kochlöffel und drücken ein Stück Kürbis an die Topfwand. Wenn sich der Kürbis leicht zerdrücken lässt und musig ist, ist er gar.
Die Suppe pürieren und durch ein Sieb streichen. Dazu benötigen Sie eine große Schüssel oder einen 2. Topf, der genauso groß ist. Suppe wieder auf den Herd stellen und die Limettenblätter zugeben. Aufkochen und mit Salz, Limettensaft und eventuell Chili abschmecken. Die Blätter können in der Suppe bleiben, werden allerdings nicht mit serviert, also gegebenenfalls herausfischen.
Die Kokosmilch abseihen und noch einmal erwärmen. Mit einem Pürierstab oder einem Milchschäumer aufschäumen.
Suppe in tiefe Teller oder Tassen füllen und etwas von dem Kokosschaum drauf geben. Mit Koriander und zerstoßenenen rosa Beeren garnieren.
9 Kommentare

Grüße, m


Und aus einer "einfachen" Kürbissuppe wird ein Festessen!

Ist natürlich wie immer Geschmackssache :)
Funktioniert bei mir mit Erbsen (nur ganz kurz kochen, dann sind sie noch süß), Zuccini, Blumenkohl...
Grüße, m





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