Am Wochenende war es Zeit für die ersten Christstollen. So waren die Stollen zwar leider nicht richtig durchgezogen, um pünktlich zum 1. Advent die Kaffeetafel zu bereichern, aber die Aussicht, dann wenigstens für den nächsten Adventskaffee Stollen zu haben, beruhigt mich. Ich habe in den vergangenen Jahren auch schon Tipps zum Stollenbacken gegeben, die in der aktuellen Ausgabe von E&T noch einmal "wissenschaftlich" von Prof. Dr. Thomas Vilgis untermauert werden.

Da wäre zunächst einmal das nötige "Durchziehen" durch Lagerung. Das ist nötig, weil der Stollen "das reichhaltige Geschmacksspektrum" erst nach dem Backen bildet.

Der hohe Anteil an Butter macht zum einen den Teig geschmeidig, eine viel größere Bedeutung bekommt aber das Einpinseln des ofenwarmen Stollens mit Butter: "Das Fett der Butter löst die meisten der Aromen, die während des Backens bei der Bräunung der Oberfläche entstehen, und hindert diese am Abdampfen." Und mit diesen eingefangenen Aromen dringt die Butter ins Innere des Stollens. Vilgis empfiehlt zudem, den Stollen nach einer gewissen Ruhezeit, die er leider nicht genau angibt, nochmals mit Butter einzupinseln. Und erst dann darf der Christstollen großzügig in eine Puderzuckerdecke eingehüllt werden.

Die dicke Puderzuckerschicht hat wiederum nur eine Aufgabe: Sie dient als Aromaschutz, weil sie das Entweichen der so schön von der Butter eingefangenen Aromastoffe verhindert. "Da Zucker selbst wasserlöslich ist und ein wenig Feuchtigkeit aus der Krume zieht, bildet diese Schicht für fettlösliche Aromen ein unüberwindliche Barriere."

Wir dürfen nicht nur, nein, wir m?ssen den Stollen also guten Gewissens mit viel Butter zubereiten. Wär ja noch schöner, wenn die ganzen Aromen entkommen würden ...

Stollen-Rezepte:

Mohnstollen
Dresdner Christstollen
Marzipanstollen

Mandelstollen mit Marzipan
Stollenkonfekt

Andere Weihnachtskuchen:
Kletzenbrot
Schottischer Dundee Cake