Tweet

In einem Podcast von Martha Stewart sah ich vor längerer Zeit den Sour Cream Coffee Cake, den Mrs. Stewart zusammen mit einer Dame namens Sara Foster zubereitete. Sara Foster, die in Amerika zwei Märkte betreibt und mittlerweile 3 Kochbücher veröffentlicht hat, sagte über den Kuchen: "It just has a hint of sweetness" und "it's very, very moist". Der Kuchen sah in dem Podcast phantastisch aus und ich beschloss ihn nachzubacken. Der Clou an dem Kuchen?

Statt Milch oder einer anderen Flüssigkeit kommen knapp 350g saure Sahne in den Teig! Sour Cream trifft nun nicht ganz das, was bei uns als "Saure Sahne" verkauft wird. Sour cream hat in Amerika meist 12-16 Prozent Fett, während die normale saure Sahne hierzulande mit 10 Prozent Fett auskommt. Schmant wäre indessen zu feist gewesen, denn Schmant hat meist ca. 24 Prozent Fett. Sei's drum, ich habe einfach 2 Becher saurer Sahne genommen und noch einen gut gehäuften Esslöffel Ricotta dazugegeben - der war gerade geöffnet, ich hätte sonst auch Doppelrahmfrischkäse oder Schmant genommen.

Der Teig ist relativ schwer, geht aber durch Backpulver und Natron schön hoch auf und fällt hinterher auch nicht zusammen.

Ich habe den Kuchen in einer Nordic Bakeware-Form gebacken. Von den Formen (siehe Marmorkuchen hier und Milchbrot hier) bin ich recht angetan, denn Kuchen bräunt in diesen Formen sehr schön und gart sehr gleichmäßig. Und trotz der extravaganten Formen bleibt nie etwas an der Form kleben und man hat sehr schöne, elegante Kuchen.

Dieses Kuchenrezept ist für mich ein echter Keeper, denn der Kuchen ist wirklich herrlich saftig und angenehm süß. Sara Fosters Aussage, dass der Kuchen nur eine Spur süß sei, muss man vor dem Hintergrund verstehen, dass die Amerikaner meist unglaublich süße Kuchen backen. Jedenfalls für europäische Geschmäcker. "A hint of sweetness" heißt für mich bei diesem Kuchen: gerade richtig! Ich fand schon den Kuchenteig sehr lecker und musste mich regelrecht behrrschen, nicht zu viel zu naschen. Im Teig kam die säuerliche Note der sauren Sahne noch viel besser raus als im fertigen Kuchen. Kaum jemand würde herausschmecken, dass der Kuchen mit saurer Sahne gemacht wurde.

Wer keine Pecans zur Hand hat, kann den Kuchen auch mit gehackten Haselnüssen, Mandeln oder Walnüssen backen. Haselnüsse und Mandeln würde ich in diesem Fall vorher kurz anrösten. Da ich ja auch schon mal einen Mohnkuchen mit Schmant gebacken habe, kam mir auch noch die Idee, diesen Kuchen statt mit Pecans mit gemahlenem Mohn zu backen. Dann würde ich der Füllung aber vielleicht noch 1-2 Teelöffel Sahne zufügen. Oder vielleicht etwas geriebene Marzipanrohmasse.

Hach, Sie glauben gar nicht, wie schnell dieser Kuchen verputzt wird ...

P.S. Wegen der vielen Anfragen: Die Nordicware-Backform gibt's bei amazon.de: Nordicware 53624 Backform Bavaria

Hier das Rezept für den Coffee Cake:

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.2

Titel: Coffee Cake mit Pecan-Nüssen
Kategorien: Kuchen, Ofen, Nüsse
Menge: 1 Rezept

======================== FÜR DIE FÜLLUNG ========================
1/3 Tasse (= 65g) "light brown sugar" *
2 Teel. Zimt
2 Teel. Mehl
1 Tasse (250ml) gehackte Pecannüsse **

========================= FÜR DEN TEIG =========================
3 1/2 Tassen (= ca. 450g) Mehl
150 Gramm (= ca. 150g) weiche Butter
1/2 Teel. Natron
2 Teel. Backpulver
1/2 Teel. Salz
1 3/4 Tassen (= ca. 350g) saure Sahne ***
3 groß. Eier
1 Tasse Zucker (= beim 180 g)
Puderzucker zum Bestäuben

============================ QUELLE ============================
Nach einem Podcast von Martha Stewart.
-- Erfasst *RK* 29.03.2009 von
-- http://www.foolforfood.de/index.php/2007/01/14/kuchen_special

Für die Füllung alle Zutaten in einer Schüssel miteinander vermischen.

Butter in der Küchenmaschine oder mit dem Mixer cremig rühren. Zucker zufügen und zu einer cremigen Masse verrühren. Langsam ein Ei nach dem anderen unterrühren. Salz zugeben. Saure Sahne langsam unterrühren bis eine cremige Masse entsteht. Mehl mit Backpulver und Natron mischen und nun ebenfalls unterrühren. (Im Originalrezept wird die saure Sahne abwechselnd mit dem Mehl untergerührt - fand das nicht sinnvoll bzw. hätte zuviel Koordination erfordert ;-))

Eine Kuchenform (Napfkuchen) einfetten und ein Drittel des Teiges einfüllen. Darauf ein Drittel der Füllung gleichmäßig verteilen. Das nächste Teigdrittel einfüllen und den Rest der Füllung darauf verteilen. Den restlichen Teig auf die Füllung geben, so dass sie gut bedeckt ist.

Im vorgeheizten Ofen bei 175° C ca. 50 Minuten backen. Gegen Ende eine Garprobe machen (Cake-Tester, Holzstäbchen oder auch Messer): Wenn kein Teig mehr an dem Stäbchen haftet, ist der Kuchen fertig.

Kurz auskühlen lassen und dann auf einen Tortenteller stürzen. Nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestäuben.

Anmerkung Claudia: Ein sehr leckerer und locker-saftiger Kuchen! Als Füllung kann man natürlich auch andere Nüsse verwenden. Evtl. auch eine Mohnmasse. Dafür würde ich aber zusätzlich wahrscheinlich etwas Sahne geben, damit die Füllung nicht ganz so trocken ist.

* Ich habe light brown sugar von sainsbury in der fair trade-Qualität genommen. Der Zucker ist wirklich recht hell und sehr fein. Notfalls geht natürlich auch feiner, normaler Zucker (aber nicht unbedingt den Standardzucker nehmen, der ist etwas zu grob)

** Die Nüsse habe ich nicht gewogen, sondern in einem Cup-Maß gemessen. 1 cup = 250 ml. Man kann dafür aber auch einen normalen, kleinen Messbecher nehmen und auf die 250 ml-Markierung achten. Je nachdem wie fein man die Nüsse hackt wäre es vom Gewicht her auch unterschiedlich. Ein paar Nüsse mehr schaden hier nicht.

*** Ich habe 2 Becher à 150g saurer Sahne genommen, dazu dann noch einen fetten Esslöffel voll Ricotta, den ich noch im Kühlschrank hatte. Das ergab dann ungefähr die gewünschte Menge.

=====