Das Wochenende habe ich hauptsächlich auf dem Wasser verbracht. Ich hatte mich mit Freunden aus Berlin an der Kanustation Mirow verabredet. Nachdem wir am Samstag die Zelte aufgebaut hatten, ging es sofort aufs Wasser. Ein wenig hatten wir das Gebiet Richtung Müritz schon vor Jahren erkundet, diesmal ging es in die andere Richtung Richtung Mirow. Ganz so lang wurde die erste kurze Tour nicht, weil einer noch keine Erfahrung mit den Einerkajaks hatte. Zudem war für die Gegend eine Unwetterwarnung rausgegeben worden, so dass wir immer nur rund 10-20 Meter vom Ufer entfernt waren. Während die Verpflegung auf dem Campingplatz Tribut an Zeitmangel und Hitze zollte, machten wir am Sonntag einen kurzen Zwischenstopp in der Seenfischerei Mirow.

Der Vorteil von der Seenfischerei: Sie liegt direkt am Wasser und hat mehrere Bootsstege, auch einen flachen für Kajakfahrer. Da es sich am Sonntag wesentlich dichter zuzog, hatten wir die Pause gut gewählt. Während wir noch in der Schlange standen, fing es an zu regnen.

Die Seenfischerei Mirow räuchert Fisch selbst, neben heimischen Fischen scheinen einige Meeresfische zugekauft. Schwerpunkt liegt auf Räucherfisch, aber auch frischer Barsch und Aal liegen in der Theke. Wer vor Ort in dem nüchternen Raum oder draußen an den rustikalen Tischen speisen möchte, kann sich entweder ein Fischbrötchen kaufen oder nimmt gleich ein ganzes Stück Räucherfisch, einen eingelegten Brathering oder Matjes. Dazu wird Kartoffelsalat angeboten. Die Bedienung ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen, so dass man im Allgemeinen genug Zeit haben sollte, sich etwas Passendes auszusuchen.

Ich fand es ein wenig Schade, dass es nichts Warmes gab und das Angebot insgesamt recht klein war. Das scheint den Besucherströmen aber egal. Für mich gab es ein Stück Räucheraal, das ich mir selbst filettiert habe, dazu ein Brötchen - Kartoffelsalat dazu hätte definitiv nicht gepasst. Die Fischbrötchen wären übrigens allesamt mit den üblichen Verdächtigen Hering, Matjes oder Lachs gewesen. Nicht gerade typisch für die Gegend, aber wohl dem Geschmack der Touristen angepasst. Auch die Preise sind den Touristenströmen angepasst, ein normales Fischbrötchen mit Matjes oder Bismarckhering kostet 2,50 Euro, eine ganze geräucherte Forelle schlägt mit etwa 4,60 zu Buche, dafür sind die Getränke mit 1,50 Euro für eine Apfelschorle (0,3 l) sehr günstig. Für mein Stück Aal und das Brötchen habe ich 2,80 gezahlt, das war sehr ok, aber auch eine schmierige Angelegenheit, weil ich den Aal ja noch von Haut und Gräte befreien musste.

Der präparierte Welskopf an der Wand, stammte tatsächlich aus eigenem Fang. Das furchterregende Prachtexemplar an der Wand war über 2 m lang und wog 85 Pfund! Dem möchte ich im Wasser nicht begegnen.

Der Aal war lecker und mit einer Apfelschorle ging es gut gestärkt wieder aufs Wasser, um den kräftezehrenden Rückweg anzutreten. So ein Kajakwochenende kann ich nur empfehlen: Paddeln macht den Kopf frei und man bekommt mal wieder ein Gefühl für das Zusammenspiel der Muskeln. Hinterher.

Seenfischerei Mirow
Mühlenstraße 21
17252 Mirow

täglich von 9-20 Uhr geöffnet (auch sonn- und feiertags)