Alle Köche der River Cottage-Küche dürfen auch an den unterschiedlichen Kursen teilnehmen. Nach dem “Bread & Build-Kurs” durfte ich am Pilzkurs von John Wright teilnehmen.

John ist ein echter Pilz-Freak. Wenn er keine Pilze sammeln kann, ist er nicht richtig glücklich. Ein unglaubliches Wissen hat der Mann. In den River Cottage-Sendungen im TV war er häufig zu sehen, und auch in anderen Sendungen wird er gern als Pilzfachmann konsultiert.

Der Tag beginnt auf dem Parkplatz oberhalb von River Cottage. Die Teilnehmer trudeln gemächlich ein, einige sind von weit her angereist. Es gibt einen kleinen Apfelschnaps sowie Kaffee und Tee, dazu Flapjacks, eine Art Müsli-Riegelgebäck.

Dann geht es mit dem Bus in den Wald. John erzählt, dass die besten Sammelstellen meist am Wegesrand oder auf Parkplätzen seien. Und so werden wir gleich bei unserem ersten Stop reichlich fündig. Jeder Pilz wird mitgenommen. In den einen Korb kommen die giftigen, in den anderen die Essbaren.

Ich hatte an den anderen Pilzkurs-Tagen schon Bekanntschaft mit den Parasol-Pilzen gemacht und auch mit dem Semmel-Stoppelpilz. Statt Lamellen oder Röhren hat letzterer Pilz Stoppeln. Mit gefällt der englische Name von Hydnum repandum aber besser: Hedgehog ("Igel"). Nun lerne ich so farblich beeindruckende Pilze kennen wie den Amethyst Deceiver (Laccaria amethystea), den violetten Lacktrichterling. John erklärt, wieso man einen Pfifferling gut vom falschen Pfifferling unterscheiden kann. Und auch einen Trick hat der Pilzexperte bereit für den Fall, dass man sehr kleine Pilze findet, die eigentlich noch wachsen müssten. Man legt einfach ein leicht angefeuchtetes Tuch drüber. Das wird garantiert keiner Anfassen … Man muss sich nur noch merken, wo man den Pilz gesehen hat.

Nach einer kurzen Stärkung laufen wir weiter durch den Wald und sammeln alles ein. Später werden wir insgesamt 60 verschiedene Arten von Pilzen zählen, die wir eingesammelt haben.

Wieder zurück auf dem River-Cottage-Gelände gehen wir auf die Wiese. Wir finden einen Wiesenchampignon, falsche Pfifferlinge und jede Menge Bovisten (Puff Balls). Und sehr große Parasol-Pilze.

Gut versteckt finden wir auch einen Giant Puffball (Riesen-Bovist??) von beachtlichen Ausmaßen. Der wuchs allerdings nicht dort, den hatte John dort versteckt, um ihn zu zeigen.

Zurück in der River-Cottage-Scheune gab es erst eine Stärkung, dann folgte eine Kochvorführung, in der Koch Neall zeigte, wie man Pilzrisotto mit poliertem Dinkel kocht, einen Gluckenpilz (Cauliflower Mushroom) in Bierteig frittiert oder wie man den Beefsteak-Pilz zubereitet.

ein wenig Pilzkunde mit John, der noch einmal rekapitulierte, was er tagsüber schon in Kleingruppen beim Fund der jeweiligen Pilze erzählte hatte. Zusätzlich wurden alle Pilze auf einen Tisch gelegt und beschriftet. Eifrig blätterten einige schon in dem Pilzbuch (Mushrooms: River Cottage Handbook No.1) herum, das jeder Kursteilnehmer bekam. Besondere Aufmerksamkeit bekam dann noch einmal der Grüne Knollenblätterpilz (Death Cap), den John mitgebracht hatte. Der befand sich in einem Extra-Glas und war noch zusätzlich mit Warnhinweisen versehen.

Insgesamt 60 verschiedene Pilzarten haben wir an diesem Tag gefunden. Eine große Anzahl davon war durchaus essbar. Bricht man es aber auf die Zahl herunter, die wirklich schmackhaft sind, landet man bei knapp einem Dutzend Pilzen, die es wert sind, gesammelt zu werden. Schade, dass die Pilzsaison in Deutschland schon vorbei ist. Ich werde im nächsten Jahr auf jeden Fall zusätzlich zu Maronen und Steinpilzen Ausschau nach Hedgehog, Parasol und Pfifferling halten.

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The River Cottage Edible Seashore Handbook: River Cottage Handbook No.5 (River Cottage Handbooks)

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