Spitzenkoch meets Kantine
Von Claudia am Apr 3, 2008 | In News
Das Jammern über das Essen gehört in Deutschlands Kantinen leider nicht nur zum guten Ton im täglichen Allerlei. Kartoffelpüree aus Flocken, Saucen in braun, weiß und rot, die je nach Anlass verwendet werden und Salatbüffets auf denen die Reste vom Schnitzel oder wahlweise der Pizza des Vortags kleingeschnitten für über 1 Euro pro 100 g verkauft werden, sind nicht immer ein trauriger Einzelfall. Um so netter, wenn mal gut gekocht wird. So passiert heute in der Kantine, in der ich seit längerer Zeit häufig esse.
Meist mische ich Einzelkomponenten aus Gem?se und Kartoffeln und kleinem Suppenteller, meist wird's ein großer Suppenteller Eintopf, denn die gelingen in Kantinen häufig ganz passabel. Heute kochte bzw. dirigierte Sterne- und TV-Koch Frank Rosin in der Kantine. Es gab Rinderrouladen mit Kartoffelstampf, dazu Salat aus Baby-Mangold und Rauke mit einem Cesar's Salad ähnlichem Dressing und gutem Parmesan-Geschmack - nicht in Sauce ertränkt. Die Roulade war zart und die Sauce geschmacklich gut - die üblichen Saucen der Kantine verschm?he ich sonst schon beim Bestellen: "Bitte ohne Sauce". Der Kartoffelstampf stammte von leibhaftigen Kartoffeln, kam also Kartoffelflocken-frei daher und war mit Olivenöl und Brühe abgeschmeckt. Sehr passabel.
Lediglich den Salat hätte ich mir auf einem Extra-Teller gewünscht, der passte nämlich nicht so gut auf das Gericht. Das war jetzt zwar keine Sterneküche - das erwarte ich auch nicht für 6,50 Euro - aber so ein Kantinenessen würde ich nur selten ablehnen. Was mich jetzt im Nachhinein nat?rlich interessiert: W?rde sich dieses Gericht für den Kantinenbetreiber rechnen? Kann man Kartoffelstampf für ein paar hundert Leute einfach bewerkstelligen?
8 Kommentare




In Kantinen geht es sicher nicht darum, zu genie?en. ABER: Ich m?chte zumindest einigerma?en verk?stigt werden. Keine Pampe, keine miesen Saucenp?lverchen. Ich esse h?ufig genug ein kleines Sch?lchen Kartoffeln, eines mit Gem?se (beides ohne Sauce) - also Beilagen - und eine kleine Schale Suppe. Schon daf?r zahlt man regul?r 3,40 Euro - und der S?ttigungsgrad h?lt sich in bescheidenen Grenzen. Vor gut 15 Jahren habe ich w?hrend des Studiums in einem mittelst?ndischen Unternehmen gejobbt. Die hatten eine K?chin und eine Gehilfin. Da wurde immer frisch gekocht. Gute Hausmannskost, aber wirklich gekocht. Es gab t?glich nur ein Gericht, wem das nicht schmeckte, der durfte belegtes Brot vorbestellen. Dort hat man sich nie gefragt, was das auf dem Teller soll. Klar, war h?ufig deftig, wor?ber sich die Di?t-geplagten Sekret?rinnen mockierten, aber im Grunde war jeder zufrieden. Klar ging es "fr?her" immer um's "Abspeisen" und die Befriedigung der physiologischen Disposition - aber die Zeit haben wir gl?cklicherweise hinter uns gelassen.





Grüsse Soko...
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